Testbericht Comfort-Line Fahrradsättel
Unter dem Namen COMFORT-LINE nöchte die Allgäuer Firma Hypervital mit individuellen Sätteln den Radlerinnen und Radlern ein angenehmes „Po-Gefühl“ verschaffen. Auch oder gerade bei langen oder sehr langen Touren.
Die Wahl des Kunden unter den teilweise recht außergewöhnlich anzusehenden Fahrradsätteln ist dabei abhängig von Statur, Fahrstil und persönlichen Vorlieben. Auch die Sitzposition beeinflußt den Komfort.
In Fahrradfachgeschäften, wie zum Beispiel bei qualifizierten COMFORT-LINE Partnern, wird mittels eines Physiotherameters die Sitzposition ermittelt und somit der optimale Sattel dafür gefunden. Dabei wird die Druckverteilung beim Radfahren als Farbcode beziehungsweise 3-dimensionales Druckgebirge dargestellt. Der passende Sattel kann anschließend 4 Wochen ausgiebig vom Kunden getestet werden.
COMFORT-LINE hat über 50 verschiedene Sättel im Angebot und stellt auf Wunsch auch einen individuell angepassten Sattel her.
Die Sättel von COMFORT-LINE wurden gemeinsam mit Radsportprofis, Physiotherapeuten, Orthopäden und Urologen entworfen, um belastungsfreies Sitzen zu ermöglichen. Die Entlastung der Sitzknochen, des Damm- und Steißbeins sowie des Genitalbereichs stehen dabei im Mittelpunkt. Ebenso wird mit diversen Modellen zeitgleich eine Mobilisierung der Bandscheiben erreicht.
Unser Testlauf zeigte nach mehreren tausend Kilometern jedoch ganz klar:
Es gibt nicht einfach DEN Sattel für Jedermann.
Eine Testerin, die z.B. mit dem VARIO Comfort 400 auf einer 80 km langen Strecke hervorragend klar kam, hatte leichte Schwierigkeiten mit dem Modell Wings. Dieser Sattel war jedoch für einen Tester, der Schwierigkeiten mit dem VARIO Comfort 400 hatte, wiederum sehr angenehm.
TestPraktiker hatte sechs Radlerinnen und Radler in drei Altersgruppen (bis 25, bis 50, bis 75 Jahre) am Start.
Es wurden folgende Modelle getestet:
VARIO Comfort 400
Der einstellbare Sattel ist für Sitzbreiten von 190 – 240 mm geeignet.
Der Sattel lässt sich optimal an die Sitzknochen anpassen und bietet zusätzlichen Komfort durch eine Steißbeinaussparung.
Scham- bzw. Dammbereich, oft neuralgische Punkte beim Radfahren, erhalten ebenfalls eine angenehme Entlastung.
Die große Sitzfläche ermöglicht komfortablen Sitz durch Entlastung von Steißbein und Wirbelsäule. Auch auf Touren von 40-80 km kamen die Tester relativ entspannt an.
Der Sattel ist für Frauen und Männer sowie für jeden Fahrradtyp geeignet.
Ein sehr robuster und schmutzunempfindlicher Mikrofaserbezug rundet den positiven Eindruck ab.
Einer unserer Tester kam mit dem Sattel überhaupt nicht klar und fand keine befriedigende Sitzposition. Dies unterstreicht nochmal ganz klar: Anpassen und ausprobieren!
Die anderen Radler waren begeistert. Eine der Damen hatte mit diesem Sattel, zum ersten mal überhaupt, keine Schwierigkeiten auf längeren Touren! Die Testerin brach sich vor mehreren Jahren das Steißbein bei einem Sportunfall und hatte seither Probleme mit fast allen gängigen Fahrradsätteln. Längere Touren waren für sie meist schmerzhaft bis in den Rücken hinauf.
Ein kleiner negativer Punkt sei nicht vergessen: Der mitgelieferte Schraubenschlüssel gab schon nach wenigen Einstellungen den Geist auf!
Unser Fazit: Qualität / Nutzen „sehr gut“
Die Auswahl und Anpassung des Sattels in einem Fachgeschäft wird dringend empfohlen.
Ansonsten ein prima Produkt das auch lange Strecken gut trägt. Der Sattel ist robust, entlastet die neuralgischen Punkte und ist für fast jeden Freizeitradler geeignet.
Wings WS-300
Dieser Sattel ist längs geteilt und verfügt über bewegliche Sitzflächen, neudeutsch als Wings (Flügel) bezeichnet.
Er soll der Entlastung von Prostata, Schambein und Sitzknochen dienen, sowie gleichzeitig eine Mobilisierung der Bandscheiben bewirken.
Auch hier besteht das Obermaterial aus Mikrofaser und ist 100% wasserabweisend.
Der Sattel ist ebenfalls für Frauen und Männer tauglich sowie für jedes Fahrrad geeignet.
Unser Fazit: Qualität / Nutzen „hervorragend“
Die Auswahl und Anpassung des Sattels in einem Fachgeschäft wird dringend empfohlen.
Ein Sattel der dem Oberschenkeldruck nachgibt und die Auf und Abbewegung beim treten in die Pedale quasi schwingend unterstützt. Unsere Testerinnen und Tester waren begeistert von diesem Modell, das auch nach 80 Kilometern den Freizeitspaß nicht vergraulte. Einziger dicker Wermutstropfen: Der Preis von über 200 €.
Wer jedoch seinem Körper für diesen schönen Sport die optimalen Voraussetzungen geben will, wäre allerdings qualitativ bestens bedient.
relax 2
Der völlig andere Fahrradsattel. Dieses geradezu futuristisch wirkende Teil verfügt über ergonomisch angepasste Sitzschalen. Der Sattel kommt ohne Mittelhorn aus, was gerade bei unseren Männern als wohltuend empfunden wurde.
Es werden nicht nur die Sitzknochen abgestützt, sondern auch gleichzeitig die Oberschenkel, welche auf federgelagerten beweglichen Schalen aufliegen.
Eine gleichmäßige Druckverteilung durch eine stoßabsorbierende Sitzauflage bietet eine super Entlastung von Steißbein und Wirbelsäule.
Das Polstermaterial passt sich durch die Körperwärme anatomisch perfekt an den Fahrer an. Der Schutz des Genitalbereichs ist exzellent.
Auch dieser Sattel ist für Männer und Frauen geeignet.
Allerdings ist zur optimalen Nutzung dieses Produktes eine aufrechte Sitzposition von Nöten.
Der Sattel ist auf einer speziellen Sattelstütze vormontiert. Beim Kauf sollte der Nutzer unbedingt auf den richtigen Durchmesser seiner vorhandenen Sattelstütze achten (das Rohr auf dem der Sattel befestigt wird).
Zugelassen ist der Sattel bis 120 kg. Das Material ist ein Hi-Tech Kunststoff und das Modell ist medizinisch anerkannt.
Unser Fazit: Qualität / Nutzen „sehr gut“
Die Auswahl und Anpassung des Sattels in einem Fachgeschäft wird dringend empfohlen.
Der Sattel ist besonders für „Problemfälle“ geeignet. Wer regelmäßig einen Heimtrainer nutzt findet hier ein perfektes Sitzmodell. Schon der erste Eindruck ist sehr angenehm, man sitzt auf dem Fahrrad wie auf einem Bürostuhl und er bietet ein beschwerdefreies Fahren. Allerdings ist auch hier der Preis entsprechend.
Testkoordination: Carmen Walkenhorst
Testbericht: Michael Giebel / Udo von Waldowski
Qualifizierte COMFORT-LINE Partner